Entwürfe für Olympisches Dorf in Warnemünde sorgen für Unmut


08. Dezember 2014

Ein Presseinterview mit dem Präsidenten des Landessportbundes M-V Wolfgang Remer beunruhigt die Interessengemeinschaft Alter Fährhafen Warnemünde, IG. „Es passiert schon sehr viel im Hintergrund, ohne dass man in die Öffentlichkeit geht. … Es gibt bereits Entwürfe, wie das Olympische Dorf für die Segelwettbewerbe auf der Mittelmole aussehen könnte“, heißt es in einem Artikel der Rostocker Ostseezeitung aus der vergangenen Woche.

„Diese Vorwegnahme sehen alle Bürger, Initiativen und Kommunalpolitiker, die sich um mehr Bürgerbeteiligung und Belebung der  Basisdemokratie in Rostock bemühen, als einen Schlag ins Kontor“ sagt IG-Sprecher Heiko Schulze. Die Rostocker Bürgerschaft hatte erst kürzlich einen Bürgerentscheid über eine mögliche Bewerbung Rostocks zur Ausrichtung der olympischen Segelwettbewerbe beschlossen. Für Schulze und seine Mitstreiter aus der ganzen Stadt ergeben sich damit viele Fragen, etwa: Erklärt das den schnellen Abriss der   historischen Fährbecken und Fachwerkhäusern auf der Mittelmole? Wer ist für diesen „Nebelkurs“ gegenüber Bürgern, Öffentlichkeit und Bürgerschaft verantwortlich? Wer wusste in der Stadtverwaltung, Wiro-Zentrale oder im Ortsbeirat davon? Wie konnte die Stadtplanung im Oktober mit reinem Gewissen eine Ausstellung zu den Ergebnissen ihres Juli-Workshops durchführen und parallel an den Plänen eines Olympiadorfes arbeiten, um verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen?

Die Bürgerinitiative hat sich gemeinsam mit vielen Bürgern und Sympathisanten basisdemokratisch einen klaren Standpunkt zur Olympiafrage erarbeitet: „Wir sagen Ja zu Olympia – aber  nicht um jeden Preis! Wir opfern nicht die Mittelmole und damit Rostocks seeseitiges Entree als olympisches Dorf, um möglicherweise dann – wie so oft – nur der Immobilienwirtschaft profitabel in die Karten zu spielen“, sagt der Warnemünder. Gefordert ist vielmehr ein nachhaltiger ökologischer und ökonomischer Ansatz, der der Stadt und ihren Menschen nützt. „Die Hinterlassenschaften der letzten Olympia-Bewerbung haben wir mit der Hohen Düne und dem Tonnenhof auf der gegenüberliegenden Warnowseite noch täglich als Mahnmal vor Augen.“ 


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MathiasEhlers - 26.01.2015 um 16:10 Uhr
Die Olympiade wird Deutschland (Berlin oder Hamburg) Milliarden kosten. Der Rostocker Anteil wird momentan mit 32Mio angegeben, obwohl bisher alle Olympiaden das angegebene Budget weit überschritten haben. Bei allen bisher genannten positiven Aspekten für Rostock - ein derartiger finanzieller Kraftakt wird Rostocks Finanzen stark strapazieren, es wird für andere, vielleicht ebenso wichtige Dinge Geld gekürzt und die bisher konsequente Entschuldung Rostock um Jahrzehnte zurückgeworfen. Eine solche Entscheidung darf deswegen nicht durch eine "ergebnisorientierte Befragung" sondern nur durch einen nach klaren rechtlichen Normen stattfindenden Bürgerentscheid legitimiert werden.
Ich bin mir sicher das die große Mehrheit der Rostocker die großen Potentiale einer Olympiade erkennt. Aber das ist und bleibt eine Entscheidung aller Rostocker. Wer das negiert benimmt sich wie
ein König von Rostock.
Und es wäre auch ein Zeichen an die Welt:
Rostock kann nicht nur Olympia sondern Rostock will auch -
und zwar nicht russisch sondern mehrheitlich demokratisch.
mfg

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