Diedrichshagen: Bürgerinitiative stellt Aktionspaket vor


20. April 2017

Erneut konnte die Bürgerinitiative zum Erhalt des Landschaftsschutzgebietes Diedrichshäger Land gestern Abend 120 Rostocker Bürger mobilisieren, die sich im Hotel Warnemünder Hof zum aktuellen Sachstand und geplanten Aktionen informieren wollten. Geladen waren auch die Rostocker Bürgerschaftsmitglieder, von denen jedoch nur Andrea Krönert von der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen den Weg nach Diedrichshagen fand.

Einen Überblick zur weiteren Vorgehensweise, auch in Hinblick auf die geplante städtische Informationsveranstaltung am kommenden Mittwoch, 26. April von 18.30 bis 21.00 Uhr, im Kurhaus Warnemünde, gab Stephan Porst, Sprecher der Bürgerinitiative, BI. Danach wurden Unterschriftenlisten für ein Bürgerbegehren mit der Fragestellung „Sind Sie dafür, dass das Landschaftsschutzgebiet (LSG) ‚Diedrichshäger Land‘ unverändert bestehen bleibt, in dem Sinne, dass keine Flächen aus dem LSG herausgenommen werden sollen?“, ein dazugehöriger Begründungstext und Kostendeckungsvorschlag ausgearbeitet und verteilt. Auch die Zielstellung war schnell definiert: „Wir brauchen innerhalb von sechs Wochen die gültige Zustimmung von mindestens 4.000 wahlberechtigten Rostockern“, betont Porst. Besser seien sogar 5.000 Unterschriften, da 1.000 von der Stadtverwaltung erfahrungsgemäß als ungültig gestrichen würden.

Gepflegt wird weiterhin eine bundesweite Online-Petition zum Thema „Keine Umwandlung von Landschaftsschutzgebiet in Bauland!“ und auch die Webseite der Initiative ist seit gestern unter www.buergerinitiative-lsg-rostock.de  erreichbar. Noch in Arbeit ist eine eigene Facebook Seite. Die Bürgerinitiative hat außerdem beschlossen, mit Transparenten auf die Problematik aufmerksam zu machen. Erste Freiwillige, die ihr Privatgrundstück dafür zur Verfügung stellen, fanden sich sogleich. Eine unkomplizierte Lösung gab es auch für die Verwaltung eingehender Spendengelder zur Unterstützung der BI. Dafür konnte der etablierte Handels- und Gewerbeverein Warnemünde gewonnen werden. „Mit all diesen Aktionen wollen wir möglichst große Aufmerksamkeit in ganz Rostock erregen und noch unentschlossene Bürgerschaftsmitglieder sensibilisieren. “ Für zielführend und gut befunden hat alle diese Maßnahmen schon mal die anwesende Andrea Krönert. „Unsere Fraktion will in dieser Sache sogar eine namentliche Abstimmung fordern“, sagt die Abgeordnete des Stadtparlaments.

Die Initiative wirbt jetzt um die rege Teilnahme möglichst vieler gut vorbereiterer Bürger aus dem gesamten Stadtgebiet an der städtischen Informationsveranstaltung am 26. April: „Es handelt sich schließlich um ein Naherholungsgebiet aller Rostocker. Wir brauchen ein volles Haus und viele kritische Fragen zum geplanten Vorhaben“, betont Stephan Porst.

Eigentlich sollte die Beschlussvorlage 2017/BV/2509 zur Änderung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung des Bebauungsplanes sowie aller weiteren notwendigen Verfahren in Bezug auf die Ausweisung von Wohnbauflächen im Landschaftsschutzgebiet Diedrichshäger Land schon am 5. April durch die Rostocker Bürgerschaft entschieden werden. Die Stimmen gegen die Baupläne im LSG wurden im Vorfeld immer lauter und sehr kurzfristig kam es zu einer Streichung des Themas von der Tagesordnung.

Eigentümer der zum LSG Diedrichshäger Land gehörenden, 35 Hektar großen, Fläche zwischen Golfplatz und Solarpark im Stolteraer Weg  ist die Ostsee-Golf-Resort GmbH, vertreten durch Jens Gienapp, Geschäftsführender Gesellschafter bei Engel und Völkers. Gemeinsam mit dem kommunalen Wohnungsunternehmen Wiro will er hier ein Wohngebiet mit 140 Häusern erschließen.


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