9. Warnemünder Sandwelt: 800 Jahre Rostock in 300 Tonnen Sand


17. April 2018

Sagenhafte Sandkunstwerke erschaffen sechs Künstler aus fünf Ländern seit dem vergangenen Freitag an Karls Pier 7. Die Open-Air-Ausstellung für die 300 Tonnen Sand in faszinierende Figuren und Geschichten verwandelt werden, widmet sich 2018 mit dem Thema „Die geheimnisvolle Stadt – 800 Jahre Rostock“ dem Jubiläum der Hansestadt. Am kommenden Montag, 23. April, soll die 9. Warnemünder Sandwelt eröffnet werden. Wer die spektakulären und teils sogar farbigen Sandkunstwerke bestaunen möchte, hat dazu bis zum 31. Oktober die Gelegenheit. Der Eintritt ist frei.

Unter der künstlerischen Leitung von Othmar Schiffer-Belz, der seit dem Jahr 2004 mehr als 17 Eis-, Schnee- und Sandfiguren-Ausstellungen für die Karls Erlebnis-Dörfer inszeniert hat, entwerfen die Künstler direkt am Kreuzfahrtterminal eine Sandwelt, die sich vor allem mit der Warnemünder Geschichte befasst. Zu sehen sind neben dem großen Warnemünder Helden und Seenotretter Stephan Jantzen, in Szene gesetzt durch den Polen Wiaczeslaw Borecki, auch der „Warnemünner Jung“ Hein Hannemann mit seinem Hund Rüpel, umgesetzt vom litauischen Bildhauer Andrius Petkus, und der Erfinder des Strandkorbs, Wilhelm Bartelmann, ein Gemeinschaftswerk der Künstlerfamilie Mylnikov/Mylnikova aus Moskau. „Eine solche Familienproduktion gab es zuvor noch nicht bei uns. Neben dem eigentlichen Sandkünstler Pavel Mylnikov wird seine Frau Daria, die eigentlich Malerin ist, mittels wasserlöslicher Acrylfarbe erstmals ein paar farbige Akzente setzen und das siebenjährige Töchterchen Jaroslava lieferte den Entwurf für diese Skulptur“, sagt der künstlerische Leiter.

Alle Virtuosen bringen umfangreiche Erfahrungen im Schnitzen und Modellieren von Eis- und Sandfiguren mit, viele von ihnen waren für Karls außergewöhnliche Kunstschauen schon in den vergangenen Jahren engagiert. Unter ihnen sind auch Andrey Molokov aus der Tschuwaschische Republik, der unter dem Titel „Papier ist geduldig“ die Vicke Schorler Rolle in Sand gestaltet und der Mongole Tsagaan Munk Erdene, der einen Rostocker Greif ausformt.

Damit Karls Sandfiguren in hoher Qualität zum Leben erweckt werden können und ein halbes Jahr lang Wind, Wetter und die salzige Luft der Ostsee ohne Makel überstehen, wurde extra ein spezieller Sand aus einer Grube im brandenburgischen Niederlehme an die Ostsee geliefert. Dieser hat die Eigenschaften einer besonders eckigen Kornstruktur, die es braucht, um gut bindig zu sein. Anders als klassischer Ostseesand, dessen Korn durch die Bewegung im Wasser rundliche Formen annimmt, lässt er sich damit leichter verdichten und verarbeiten. Vor Ort wird dem Sand Wasser beigefügt, um ihn mit Hilfe der freigesetzten natürlichen Klebestoffe an den jeweiligen Ausstellungsplätzen zu Stufenpyramiden planieren zu können. Den notwendigen Rückhalt für die tonnenschweren Rohlinge gibt ein massives Holzgerüst. Die Lattenkonstruktionen ermöglichen den Sandexperten einerseits überhaupt die Arbeiten an den überdimensionalen Figuren, andererseits sorgen sie für Stabilität. Neu ist in diesem Jahr, dass die Skulpturen nur durch ein Dach vor Regen, Sturm und Sonne geschützt sein werden.  

Tipp: Wer den künstlerischen Leiter Othmar Schiffer-Belz und die sieben internationalen Sandkünstler in Aktion erleben möchte, sollte zwischen dem 13. und 23. April im Pier 7 vorbeischauen. In diesem Zeitraum können Besucher die Gestaltung der riesigen Kunstwerke live bestaunen.


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