Geschichte














Quelle: Broschüre des Landesfremdenverkehrsbandes Mecklenburg-Vorpommern, 1937

Kurz gefasste Zeittafel des Seebades Warnemünde

  • Von etwa 600 bis 1300 lebten Slawen, auch als Wenden bezeichnet, im Gebiet Nordmecklenburg rund um Rostock. Direkte Siedlungsspuren an der Warnowmündung führen zurück bis ins 8. Jahrhundert.
  • Erst aus dem Jahre 1161 gibt es einen urkundlichen Beweis, der auf das Gebiet der Unterwarnow hindeutet. Der dänische Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus berichtet von einem Seekampf auf der Unterwarnow, die er als Gudacrafluss bezeichnet.
  • Etwa um 1200 lassen sich direkt an der Warnowmündung deutsche Siedler nieder. Nach ihren Häusern zu urteilen, scheinen es Friesen gewesen zu sein.
  • 1252 gibt es die erste urkundliche Nennung der Siedlung Warnemünde. Die Stadt Rostock hatte ein Waldgebiet östlich der Warnow gekauft, das später als Rostocker Heide bezeichnet wird. Bei dieser Nennung werden auch Fischereirechte gekauft und zwar von der Warnow bei der Petrikirche bis nach Warnemünde.
  • 1323 kauft die Stadt Rostock das Dorf Warnemünde um den Zugang zum Meer zu sichern.
  • 1442 wurde die erste Vogtei errichtet. Das heutige Vogtei-Gebäude stammt aus dem Jahre 1605 und steht auf dem gleichen Grundstück.
  • Um 1565 ist Warnemünde den Rostockern zur wirtschaftlichen Konkurrenz geworden. Im so genannten Warnemünder Schifferstreit zwischen der Stadt Rostock unterliegt Warnemünde. Warnemünder Seeleute dürfen keine Schiffe mehr führen oder gar besitzen.
  • 1582 malte der Rostocker Zeichner Vicke Schorler seine berühmte „Abcontrafaktur" von Rostock und Warnemünde.
  • Seit 1616 setzten Rostocker Zünfte durch, dass sich in Warnemünde kein Handwerker, weder Böttcher, Schlachter, Müller oder Bäcker, niederlassen durfte. Noch 164 Jahre später, 1777 wurde diese Verordnung vom Rostocker Rat erneut bestätigt. Erst 1861 werden die ersten Verbote aufgehoben.
  • 1625 trifft die schwerste Sturmflut, die es bis zum heutigen Tage gegeben hat, Warnemünde. Der Ort wird fast völlig zerstört. Selbst die schwere Sturmflut 1872 mit einem Wasserstand von 2,42 hatte nicht die Gewalt von 1625.
  • In der bisherigen Zeit wurde Warnemünde immer wieder von Dänen, Schweden und Franzosen besetzt. Auf der ehemaligen Düne, auf der sich heute das Restaurant „Atlantic" befindet, wurde eine Schanze errichtet, und auf dem Ostufer des alten Warnowstromes bauten die Schweden 1661 ihre stabile Schwedenschanze.
  • 1801 liegt Lord Nelson mit seiner Flotte vor Warnemünde. Es war ein Freundschaftsbesuch.
  • Um 1812 beginnt Warnemünde sich zum Badeort zu entwickeln.
  • 1834 wird die erste Dampfschifffahrtslinie Rostock - Warnemünde eröffnet. Die Warnemünder wehren sich gegen das dampfende Ungetüm. Sie befürchten Feuersbrünste und störendes Gerassel der Maschine.
  • 1859 wird die kürzeste Straßenverbindung zwischen Warnemünde und Rostock gebaut. Bis dahin gelangte man nur über das Dorf Diedrichshagen und auf der Warnow nach Rostock.
  • Der Eisenbahnverkehr nach Warnemünde wird 1886 aufgenommen.
  • Der erste Badeanzeiger erscheint 1894, nachdem vier Jahre zuvor die erste Warnemünder Zeitung herausgegeben wird.
  • 1898: Der Warnemünder Leuchtturm nimmt seinen Dienst auf.
  • Von 1901 bis 1903 entsteht der Neue Warnowstrom. Der Alte Strom wird mit einem Damm am Zollhaus abgeriegelt. Eine Halbinsel war geboren. Auf ihr entstand der Bahnhof und die Fährbecken für die Eisenbahnfähren zum dänischen Hafen Gedser.
  • Der Badebetrieb nahm zu. 1910 wohnten in Warnemünde 1.530 Einwohner und beherbergten 20.450 Badegäste.
  • Eine erste Flugzeugindustrie entsteht 1913/14 auf der Hohen Düne.
  • Zur gleichen Zeit wird mit dem Bau des Warnemünder Kurhauses begonnen, dass aber erst 1928 seiner Bestimmung übergeben werden kann.
  • Zwischen 1933 und 1945 werden in Warnemünde bei Heinkel und Arado Kriegsflugzeuge konstruiert und gebaut.
  • Am 1. Mai 1945 rücken russische Truppen in Warnemünde ein. Die Nazis fliehen.
  • 1948 entsteht die Warnowwerft.
  • 1957 bis 1960 wird eine neue breitere Hafeneinfahrt und eine neue Ostmole gebaut.
  • 1968 wird der Warnemünder neue Teepott mit einem Hyperschalendach gebaut und wurde somit zu einem weiteren Wahrzeichen des Seebades. Der Teepott steht mit seiner Dachkonstruktion unter Denkmalschutz. Nach zehnjährigem Leerstand wurde er 2002 renoviert und beherbergt heute mehrere Restaurants.
  • Zwischen 1950 und 1989 entwickelt sich Warnemünde zum populärsten Seebad Ostdeutschlands. Über 2 Millionen Tagesbesucher werden jährlich gezählt. 126.000 Feriengäste verbringen bis zu 14 Tage ihren Urlaub im Seebad.
  • 1971 entsteht an der Strandpromenade das Hotel Neptun mit einem separaten Meeresbrandungsbad.
  • Nach der politischen Wende 1990 entstehen viele neue Pensionen und Hotels. Warnemünde wird fast komplett rekonstruiert. Warnemünde ist Deutschlands beliebtester Kreuzfahrthafen. 2019 machten 196 Kreuzliner im Seebad Warnemünde und im Überseehafen fest.

Weiterführende Informationen: Warnemünder Ortschroniken

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