Yachthafen Mittelmole soll umgebaut und erweitert werden


11. Oktober 2017

Die Stadt Rostock plant die weitere Entwicklung der Warnemünder Mittelmole als zentralen touristischen Anlaufpunkt. Ein zentraler Baustein ist dabei die Erneuerung des maroden Yachthafens an der Nordspitze. Die Gesamtinvestitionen für das Vorhaben belaufen sich auf etwa 10 Millionen Euro brutto, wobei vom Schweriner Wirtschafts- und Tourismusministerium 8 Millionen, von der Stadt 1,7 Millionen und über die Sportförderung 300.000 Euro kommen. Erst kürzlich hatte Wirtschaftsminister Harry Glawe eine Förderzusage gemacht. Er zapft den Topf aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW)“ an. „Mit den anstehenden Investitionen soll das maritime Angebot vor Ort weiter verbessert werden. Ziel ist es, die Attraktivität des Segel- und Sportbootstandortes Warnemünde insgesamt für Einheimische und Gäste weiter zu erhöhen“, so Glawe.

Den Stand der Vorplanungen zum Projekt stellten der Rostocker Finanzsenator, Chris Müller von Wrycz Rekowski, und Bernd Opfermann vom beauftragten Ingenieurbüro b&o aus Hamburg gestern dem Warnemünder Ortsbeirat vor. Als Planungsgrundlage diente die Olympiabewerbung für das Jahr 2024/28, die eine deutliche Kapazitätserweiterung und die Verlängerung des Sportboothafens in Richtung Norden vorsieht. Satt 110 soll es künftig 240 Liegeplätze und zudem ein schwimmendes zweigeschossiges Hafenmeistergebäude mit Technik- und Sanitärräumen geben. Als nördliche Abgrenzung ist eine etwa 80 Meter lange Mole geplant. „Diese und die östlich gelegene Hafeneinfahrt ermöglichen ein sicheres und ruhiges Liegen im Hafen“, ist Opfermann überzeugt. Die neuen Steganlagen sollen zum bequemeren Ein- und Aussteigen auf 1,20 Meter heruntergesetzt und mit hochwertigen zertifizierten Tropenhölzern bzw. GFK-Profilen belegt werden.

„Ein tolles Projekt – wann fangen Sie an?“, fragt der Vorsitzende des Warnemünder Segel-Club e.V., Jürgen Bohn, begeistert. Ganz so eilig hat es Uwe Jahnke – er ist selbst begeisterter Segler – vom Strukturausschuss nicht. Er spricht in seiner Stellungnahme ebenfalls von einem sinnvollen Projekt, fordert aber, dass die Anlage auch als internationaler Segelsport-Standort, insbesondere für Jollen-Veranstaltungen, ausgelegt werden muss. „Speziell für diese ist die Marina Hohe Düne wegen fehlender großzügiger Slipmöglichkeiten nicht geeignet. Hier gilt es mit Blick auf die Zukunft eine Lücke zu schließen“, meint der Segelexperte. Auch die bestehende Slip im bisherigen Yachthafen stellt bei Großveranstaltungen – etwa beim Laser-Cup mit 250 Teilnehmern – einen echten Engpass dar. Jahnke fehlt in den aktuellen Planungen eine deutlich vergrößerte Slipanlage und er sieht noch weitere Probleme: „Wir halten die Verkleinerung der bisher existierenden Jollenplattform zugunsten von noch mehr Kielbootliegeplätzen – quer zum Alten Strom am Südende – für falsch. Jeder, der schon einmal die Warnemünder Woche mitgemacht hat, weiß um die fehlenden Lagerflächen. Mit der Erweiterung des Hafens nach Norden wird der ‚Liegeplatz-Notstand‘ in Warnemünde zudem schon deutlich gelindert“, ist er überzeugt. Wichtig auch für die Segler: Es ist unbedingt ein Kran erforderlich. Dieser ist nicht förderfähig und wird durch den Landessportbund bezahlt. In den Planungsunterlagen fehlt der Kran bislang völlig. Die zuständige Koordinatorin vom Hafen- und Seemannsamt wundert sich über die Kritik, wurde doch im Vorfeld mit allen Beteiligten gesprochen. Sie kündigt an, dass zu einem späteren Zeitpunkt über einen Kranstandort besprochen werden kann.

Senator Müller von Wrycz Rekowski stellt klar: „Wir können uns alles Mögliche wünschen, aber wenn wir eine Tourismusförderung in Anspruch nehmen, müssen wir uns an deren Vorgaben halten.“ Für ihn stellt der vorliegende Entwurf einen gelungenen Kompromiss dar – Änderungen nicht ausgeschlossen. Der Zeitplan für das Vorhaben stellt sich folgendermaßen dar: Im Herbst 2018 könnte mit dem Rückbau der alten Anlage begonnen werden. Mit der Fertigstellung ist schon ein Jahr später, im Herbst 2019 zu rechnen.

Visualisierung: Jörg Nitschke, Ingenieurbüro Elmenhorst


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