Warnemünder Abende: „Rostbomben in der Ostsee“


24. Juli 2017

Während des Zweiten Weltkriegs und danach wurden in Nord- und Ostsee große Mengen chemischer Kampfstoffe und konventioneller Munition versenkt – sowohl im Zuge militärischer Operationen als auch durch Verklappung. Die Gesamtmenge wird auf 1,8 Millionen Tonnen geschätzt, wovon der größte Teil noch immer am Meeresboden ruht. Eine tickende Zeitbombe, zumal die Munitionskörper durchrosten und ihre schädlichen Inhaltsstoffe ins Meerwasser abgeben.

Munition im Meer war lange ein verdrängtes Randthema. Wegen anhaltender Munitionsfunde, die auch Strandbesucher gefährden und bei maritimen Nutzungen – wie etwa dem Bau von Kabeltrassen und Offshore Windparks – horrende Kosten durch notwendige Beräumung erzeugen, drängt die giftige Kriegshinterlassenschaft nun wieder verstärkt ins öffentliche Bewusstsein. Politik, Forschung und Wirtschaft suchen nach Lösungen.

Seit gut einem Jahr ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderter Forschungsverbund (UDEMM: Umweltmonitoring für die Delaborabtion von Munition im Meer) am Start. Dem gehört auch das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) an. Hauptziel ist es, Umwelteinflüsse, die durch das Austreten giftiger Substanzen bei der Bergung von Kampfmitteln entstehen könnten, zu erkennen und eine bestmögliche Strategie für eine effektive Überwachung zu erarbeiten. Auch soll ein Umweltmonitoring von größeren Munitionsvorkommen erarbeitet werden, das auf wissenschaftlich fundierten Methoden und neuesten Erkenntnissen beruht.

Die Wissenschaftlerin vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Dr. Anja Eggert, wird in ihrem Vortrag am 27. Juli in die Problematik der Rostbomben einführen und von ersten Ergebnissen berichten. Die Veranstaltungen findet im großen Vortragssaal des IOW, Seestraße 15, in Warnemünde statt. Beginn ist 18.30 Uhr Der. Eintritt ist frei.

Foto: UDEMM/udemm.geomar.de


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