Meeresmüll findet sich mittlerweile weltweit an der Meeresoberfläche, in der Wassersäule, der Tiefsee, von urbanen Stränden bis hin zu den Polkappen und so natürlich auch in der Ostsee. Nicht immer ist das so augenfällig wie im Spülsaum unserer Strände oder bei den bekannten Müllstrudeln im Pazifik und Atlantik. Fast gänzlich unsichtbar wird das Müllproblem sogar, wenn es um Mikroplastik geht. Dabei handelt es sich um Partikel, die nicht größer als fünf Millimeter sind. Sie entstehen durch mechanische Einwirkungen aus größeren Stücken, denn Plastik zersetzt sich nicht. Es zerfällt nur in immer kleinere Teilchen. Doch auch, wenn Mikroplastik so unscheinbar klein ist: in den letzten Jahren wurde festgestellt, dass es fast überall auf der Erde zu finden ist.
Ob groß oder klein: Vom Müll geht ein potentielles Risiko für das marine Ökosystem aus. Mikroplastik kann von Meeresorganismen für Nahrung gehalten und verschluckt werden. Wir wissen noch nicht, was das für Konsequenzen hat. Dass das Verschlucken von großen Plastikteilen tödlich ausgehen kann, zeigen einige Todfunde von Vögeln oder Meeressäugetieren. Ihr Mageninhalt bestand überwiegend aus Plastikmüll. Alte Fischernetze und Taue können zudem zur tödlichen Falle für Fische und Meeressäuger werden. Am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) erforscht eine Arbeitsgruppe, wieviel Müll es in der Ostsee gibt, woraus er sich zusammensetzt, wie er sich verteilt und woher er stammt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Plastik und Mikroplastik.
Der IOW-Wissenschaftler Mirco Haseler wird am 17. August bei den Warnemünder Abenden aktuelle Projekte zum Thema Meeresmüll vorstellen und berichten, mit welcher Methodik die Forschung versucht zu genaueren Zahlen zu kommen.
Die Veranstaltung findet im großen Vortragssaal, Seestraße 15, erreichbar über den Haupteingang des Instituts am Kurpark, statt. Beginn ist 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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