Nun geht es also los auf der Warnemünder Mittelmole


04. Januar 2014

Mit dem neuen Jahr beginnen auch die ersten Bauarbeiten am einstigen Eisenbahnfähranleger für die Verbindung Berlin-Kopenhagen. Eine Spundwand soll den östlichen Bereich des Fährbeckens sichern und noch im Laufe des Frühjahrs werden auch die beiden Fährtaschen zugeschüttet. Ein Unding, meinen viele Warnemünder.

Dass nach einem Tauchgang anhand von interpretierten Bildern eine akute Einsturzgefahr diagnostiziert wird, wo noch vor wenigen Jahren mächtige Antriebsaggregate der Fähren erheblichen Druck ausgeübt haben, hält auch Architekt Enno Zeug für unwahrscheinlich. „Mit der Zerstörung der ersten europäischen Eisenbahnfährverbindung zwischen Berlin und Kopenhagen wird auch wieder ein Teil der örtlichen Identität zerstört und mit diesem ein Teil der örtlichen Seele!“, gibt der Warnemünder zu bedenken.

Schon auf seiner Septembersitzung wurde der Warnemünder Ortsbeirat durch das Stadtplanungsamt darüber informiert,  dass die Fährbetten aufgrund verschlissener Stützwände verschwinden sollen. Die WIRO als Grundstückseigentümerin wurde zum Handeln verpflichtet. Die Mittelmole wurde einst vor 111 Jahren extra für die in das Fährbecken reichenden Schienen hergerichtet. Jetzt soll dieses technische Meisterwerk zerstört werden. „Hier geht es nicht um ein Häuschen, das einsturzgefährdet ist und vom Eigentümer nicht mehr gehalten werden kann, sondern um eine gewichtige Identifikationsmöglichkeit für alle Bewohner und Gäste“, so Zeug.

Am 30. September 1903 wurde die Eisenbahnfährverbindung zwischen Warnemünde und Gedser eröffnet. Es war die älteste deutsche Fährverbindung nach Skandinavien und die erste internationale Eisenbahnfährverbindung überhaupt. Eingleisige Schaufelradfähren beförderten anfangs die Reisezugwagen. Für die dänische Seite war es die Prinsesse Alexandrine und für die deutsche die Friedrich Franz IV. Erst 1995 wurde die Eisenbahnfährverbindung eingestellt.


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ingo Rödiger - 06.01.2014 um 19:38 Uhr
der ekelhaften geldgier wird heute in diesem land alles geopfert
wir fahren gern und oft nach warnemünde
ob das aber so bleibt??????????
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