27. Hanse Sail: die „jungen Alten“ im maritimen Fokus


11. Juli 2017

Die optimistische Botschaft der diesjährigen Hanse Sail vom 10. bis 13. August lautet: „Die weltweite Traditionsschifffahrt lebt und hat eine Zukunft!“ Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist das maritime Fest an der Warnow eine wichtige Plattform, um diese Aussage von Jahr zu Jahr neu zu demonstrieren.

Im Zentrum der 2017er Sail stehen die „jungen Alten“, also Großsegler, die seit 1980 neu gebaut wurden – neue Schiffe mit alten Segeltechnologien; weltweit gibt es davon annähernd 130. „Auf der Warnow und auf der Ostsee zeigen sich wunderbare Beispiele, die auch zum Mitsegeln und zu Open-Ship einladen. Am Warnemünder Passagierkai macht das brasilianische Vollschiff Cisne Branco, Baujahr 2000, fest. Nach 2013 ist der ‚Weiße Schwan‘ zum zweiten Mal in der Hansestadt. Alte Bekannte hingegen sind in Rostock zwei in Gdansk gebaute Schwesternschiffe: Die polnische Dar Młodzieży, gebaut 1982, und die russische Mir, 1987 in Danzig erbaut. Letztere feiert in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag“, informiert Holger Bellgardt, Leiter des Rostocker Hanse Sail-Büros.

Es ist eine gute Hanse Sail-Tradition, dass Erstanläufe und Jubilare besonders hervorgehoben werden. Die erst acht Jahre alte bulgarische Barkentine Royal Helena steht für die „Neulinge“. Die vor 110 Jahren gebaute niederländische Swaensborgh repräsentiert die Jubilare. 100 Jahre jünger ist die Ketsch Wappen von Ueckermünde, die Menschen mit Handicap und in Rollstühlen Möglichkeiten zum aktiven Mitsegeln bietet.

Die berühmtesten „Alten“ sind in diesem Jahr wieder die russischen Viermastbarken Sedov (1921) und Kruzenshtern (1926), die zugleich die weltweit ältesten und größten Windjammer sind. Die Aufforderung, das Alter zu ehren, wird hier ebenso vorbildlich umgesetzt wie bei den Schiffen, die noch einmal ein halbes Jahrhundert älter sind. Der deutsche Kutter Norden ist immerhin Baujahr 1870!

Tagestörns auf der Ostsee sind zur Hanse Sail beliebt und stark nachgefragt. Annähernd 30.000 Gäste segeln oder dampfen 2017 wieder mit. Novum: die beiden Dampfeisbrecher Stettin und Wal legen gemeinsam im Fracht- und Fischereihafen an und ab. Sie sind als Duo „cruise in company“ unterwegs. Das wird nicht nur gut anzuschauen sein, sondern auch gut klingen.

Der 1873 gebaute Fairtransport-Frachtensegler Nordlys, bis heute ohne Maschine unterwegs, macht unmittelbar am Fairtrade-Areal an den Hafenterrassen fest, während Hanseschiffe aus Bremen, Kiel, Lübeck und Wismar dem Erlebnisbereich „Leben in der Hansezeit“ am anderen Ende des Stadthafens ihr Gepräge geben.

Foto: Holger Martens


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